Wer so spielt und auch noch von einem 0:2-Rückstand zurückkommt, hätte sich den Sieg verdient gehabt. Doch die Eishockey-Götter meinten es an diesem Abend nicht gut mit dem HCG: In der 97. Minute, also gegen Ende der zweiten Verlängerung, mussten sich die Hausherren mit 2:3 geschlagen geben. Ein Ergebnis, das angesichts des Spielverlaufes unglaublich bitter ist.
Coach David Musial schickte eine ersatzgeschwächte Mannschaft ins Rennen, fehlten doch mit Maximilian Sölva, Leo Messner, Patrick Nocker, Nicholas Paratoni und Fabian Kasslatter gleich fünf Spieler. Jene, die zur Verfügung standen, ließen die kurze Personaldecke mit großem Kampfgeist und Einsatz aber vergessen. Sie starteten forsch in das Match und zwangen den Slowenen ihr Spiel auf. Das Spieldiktat lag fest in den Händen der Furie. Was fehlte, war jedoch die Präzision im Abschluss. Immer wieder tauchte der HCG gefährlich vor Oscar Fröberg auf, doch zu oft verfehlte das Hartgummi das gewünschte Ziel. Jesenice bestrafte dies durch einen Treffer aus dem Nichts: Urukalo zog von der blauen Linie ab, Colin Furlong wurde geschickt die Sicht verstellt und so hieß es 0:1, obwohl die Hausherren die bessere Mannschaft waren.
Auch im zweiten Drittel ließen sich die Furie nicht unterkriegen. Sie stemmten sich gegen die geballte Power der eisläuferisch starken Slowenen und setzten im Spiel nach vorne immer wieder Nadelstiche. Im Gegensatz zum ersten Drittel schlichen sich jedoch ein paar Unsauberkeiten ein, die Jesenice sofort bestrafte. Miha Logar erhöhte auf 2:0, nachdem die Furie den Puck nicht klärten. Auf der Gegenseite verhinderte Fröberg den inzwischen überfälligen Anschlusstreffer.
Im Schlussabschnitt ließen die Kräfte beim Teamteam zusehends nach, zehn Minuten vor Schluss deutete nicht mehr viel auf ein Comeback hin. Dass die Furie nie abzuschreiben sind, haben sie in der laufenden Saison aber schon oft bewiesen. Und so wurde es tatsächlich noch einmal spannend, als Max Oberrauch in Unterzahl herrlich von Ville Korhonen bedient wurde und zum 1:2 traf. Der HCG witterte nun seine Chance, während Jesenice überheblich wurde. Das rächte sich: Joel Brugnoli prüfte Fröberg aus der Distanz, dieser ließ den Puck nach vorne prallen, wo unser Kapitän goldrichtig stand und seinen eigenen Nachschuss im Tor unterbrachte. Colin Furlong rettete sein Team in der Folge durch mehrere Glanztaten in die Verlängerung.
In dieser war von Müdigkeit nichts zu sehen. Die Furie spielten groß auf, den Gegner teilweise an die Wand und hatten Pech, dass die Entscheidung nicht früh viel. Die dickste der vielen Gelegenheiten fand Max Oberrauch vor, der aus kurzer Distanz nur die Latte traf. Auch Ville Korhonen und Matteo Luisetti konnten nicht den starken Fröberg überwinden. Und so ging es schließlich in die zweite Overtime, in der nur noch bei drei-gegen-drei gespielt wurde. Zwar hatte Jesenice jetzt etwas mehr vom Spiel, der HCG aber die besseren Chancen. Maks Selan und Korhonen, der erneut nur die Torumrandung traf, verpassten die Entscheidung. Auf der Gegenseite führte ein riskanter Wechsel zum 3:2 durch Erik Svetina.
Obwohl diese Niederlage an der Moral nagt, werden sie die Furie nicht aufgeben und am Samstag (18 Uhr) in Jesenice alles daran setzen, damit sie in der Best-of-five-Serie am Leben bleiben.
HCG – HDD Jesenice 2:3 OT (0:1 0:1 2:0 0:0 0:1)
Tore: Max Oberrauch, Joel Brugnoli
Foto: studioKOSTNER | www.kostner.info