Joni Petrell musste im dritten Spiel der Serie erneut auf Samuel Moroder und Leo Kostner verzichten. Zählen konnte er hingegen auf eine Mannschaft, die alles in die Waagschale warf, sich nie aufgab und dem großen Favoriten ebenbürtig gegenübertrat. Sie begann das Spiel auf ideale Art und Weise: Knapp eine Minute war gespielt, als Patrick Tomasini die offensive Zone durchkreuzte und Joonas Niemelä sehenswert bediente. Der Finne hatte keine Mühe das 1:0 ins verwaiste slowenische Tor zu erzielen. Auch nach dem Führungstreffer drückte der HCG aufs Gaspedal, Brad McGowan verpasste jedoch die Chance aufs 2:0. Quasi im Gegenzug glich Jesenice aus: Zunächst traf Zan Jezovsek nur den Pfosten, ehe er wenige Sekunden später erneut zum Abschluss kam und diesmal Jake Smith das Nachsehen gab (6.). Es entwickelte sich ein munteres Spiel, in dem die Hausherren das Zepter übernahmen. Und so war es nicht unverdient, als Jesenice von einem Scheibenverlust profitierte und das 2:1 erzielte (18.).
Im Mitteldrittel hatte Jesenice weiterhin etwas mehr vom Spiel und auch die klareren Chancen. In höchster Not konnte die HCG-Defensive in Zusammenarbeit mit Smith klären. Auf der Gegenseite ließen die Furie durch Niemelä eine gute Einschussmöglichkeit ungenützt. Allerdings war der Treffer nur aufgeschoben: Als ein Slowene auf der Strafbank schmorte, zog der HCG sein gewohnt starkes Powerplay auf – und traf auf kuriose Art und Weise. Ein McGowan-Pass wehrte Zan Us zwar ab, dessen Mitspieler lenkte den Puck aber unhaltbar ins eigene Tor (30.) – 2:2.
Im Schlussabschnitt erhöhten die Gäste das Tempo und übernahmen mit Fortdauer der Minuten das Kommando. Jesenice blieb seinerseits mit schnellen Kontern gefährlich. Apropos Konter: Ein solcher sorgte dafür, dass unsere Mannschaft neuerdings in Rückstand geriet. Glavic legte zu Kocar ab, der einen platzierten Schuss in die Maschen schob (48.). Anschließend waren die Ausgleichmöglichkeiten des HCG rar gesät, erst in den Schlussminuten, als Smith abermals in dieser Serie den Kasten verließ, brannte Torgefahr auf. Ondrej Nedved konnte den Puck jedoch nicht an Us vorbeischieben. Eine Sekunde vor Schluss war es aber scheinbar soweit: Ein abgefälschter Schuss landete bei Nedved, der perfekt für McGowan auflegte und den Jubelschrei schon auf der Zunge hatte. Nur eine irre Parade des erneut überragenden Us verhinderte den Ausgleich. Sowohl McGowan als auch die Jesenice-Spieler trauten ihren Augen nicht, als der Puck in der Fanghand des Goalies zappelte. Es war die letzte Aktion einer spannenden Serie, die Jesenice mit 3:0 gewann. Was bleibt, ist der Stolz über eine Saison, in der der Verein allen Widerständen getrotzt und Großes geleistet hat.
HDD Jesenice – HCG 3:2 (2:1 0:1 1:0)
Tore: Joonas Niemelä, Brad McGowan
Foto: studioKOSTNER | www.kostner.info