Die Furie wussten, dass das zweite Spiel der Viertelfinal-Serie wichtig ist, damit sie am Donnerstag in Jesenice nicht mit dem Rücken zur Wand stehen. Entsprechend engagiert, forsch traten sie in den Anfangsminuten auf und ließen den Gästen keine Zeit zum Durchatmen. Allerdings schlichen sich im Aufbauspiel immer wieder Fehler ein, die den Slowenen gute Chancen boten. Zunächst konnte Jake Smith zwei Mal die Aussetzer seiner Vorderleute ausbügeln, beim dritten Mal war der Italo-Kanadier aber machtlos (13.). Das 0:1 zur ersten Pause war aus HCG-Sicht extrem bitter, hatte man doch einige Riesenmöglichkeiten.
Auch im zweiten Spielabschnitt schien das gegnerische Tor wie verhext. Entweder blieben die Schüsse am überragenden Jesenice-Goalie Zan Us hängen oder sie landeten an die Torstange, wie im Falle von Joel Brugnoli. Er setzte auf Zuspiel von Michael Sullmann den Puck an die Querlatte. Auch im Powerplay drängte das Petrell-Team, das ohne Samuel Moroder und Leo Kostner antrat, auf den Ausgleich, der allerdings nicht fallen wollte. Erst in der 31. Minute, als der Druck auf Us immer größer wurde, erzielte der HCG das hochverdiente 1:1: Ein McGowan-Querpass fand in Überzahl in Joonas Niemelä seinen Adressaten, der den Puck ins freie Tor einschob. Anstatt nachzulegen, wurden die Furie kalt erwischt. Ein an sich harmloser Schuss von der blauen Linie wurde unhaltbar ins eigene Tor abgefälscht (32.). Dieser Treffer nagte am HCG, sodass Jesenice in den Schlussminuten mehrmals dem 3:1 nahe war.
Das Schlussdrittel begann dann, wie das Mitteldrittel aufgehört hatte: Nämlich mit aktiven Slowenen, die Pech hatten, als Zan Jezovsek nur den Pfosten traf. In der Folge fanden die Hausherren durch Matt Wilkins zwar eine große Chance vor, Jesenice blieb aber nach wie vor das aktivere Team – ein Tomazevic-Schuss blieb auf der Torlinie stehen. Der HCG hatte auf der Gegenseite Mühe, Torgefahr zu erzeugen, wobei es in den letzten sechs Minuten vor Us mehrmals lichterloh brannte. Letzterer entschärfte aber alle Abschlüsse, auch den von Michael Sullmann, der einem scharfen Pass von McGowan eine gefährliche Richtungsänderung gab. Petrell setzte nun alles auf eine Karte und nahm Smith vom Feld, wurde dafür jedoch bestraft, als Jezovsek zum 3:1 einnetzte. Der HCG gab sich nichtsdestotrotz nicht auf: Der Pfosten rettete bei einem Nedved-Schuss aber erneut in letzter Sekunde. So gewann Jesenice ein Match, das die Furie angesichts der Spielanteile auch hätten gewinnen können.
Damit führen die Red Steelers mit 2:0 in der Best-of-five-Serie und können am Donnerstag den Sack zumachen. Der HCG wird alles in seiner Macht stehende tun, um dies zu verhindern.
HCG – HDD Jesenice 1:3 (0:1 1:1 0:1)
Tor: Joonas Niemelä
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