Zu schade, dass keine Zuschauer diesen sensationellen Sieg bejubeln konnten, war es doch einer, der den HCG-Fans wohl lange in Erinnerung bleiben wird. Doch der Reihe nach: Erneut konnte Coach Joni Petrell auf Simon Pitschieler zählen, musste dafür aber weiterhin auf die verletzten Leo Kostner und Samuel Moroder auskommen. Der Finne sah zu Beginn verhaltende Furie, die aber schnell die Anfangsnervosität ablegten und zu guten Chancen kamen. Eine davon wusste Diego Glück zu nutzen, der einen Wilkins-Traumpass veredelte (8.). Anschließend hätten die Furie erhöhen müssen, doch Merra blieb in mehreren Duellen mit Brad McGowan Sieger. Auf der Gegenseite hatte Jake Smith Glück, als die Bullen kurz vor Drittelende den Pfosten trafen.
Auch im Mittelabschnitt zeigten die Hausherren zunächst ihre Krallen, ehe das 1:1, das aus einem Konter entstand, sie völlig aus der Bahn warfen (26.). Kaum hatte sich die Petrell-Truppe über diesen Treffer geärgert, fiel in der gleichen Minute das 1:2. Nun ging der Faden völlig verloren: Salzburg machte mit zwei weiteren Treffern in der 30. und 33. Minute scheinbar alles klar. Denn eine Reaktion der zunehmends frustrierten Furie blieb aus – 4:1 hieß es nach 40 Minuten.
Dass es an diesem noch zum Sieg reicht, schien zu Beginn des dritten Drittels utopisch. Salzburg verteidigte geschickt und ließ nicht allzu viel zu. Doch dann musste Rebernig rund acht Minuten vor dem Ende auf die Strafbank und der Wahnsinn nahm seinen Lauf. Petrell ersetzte Smith für einen zusätzlichen Feldspieler – und wurde für seinen Mut belohnt. Joonas Niemelä traf aus kurzer Entfernung (55.). Das Momentum war nun auf Seiten des HCG – auch wenn Michael Sölva auf die Strafbank musste. Als er zurückkam, nahm Petrell Smith wieder vom Eis. Erneut mit Erfolg: Wilkins schob einen Zuckerpass von Niemelä in die Maschen (58.). Und zwei Minuten später brachen schließlich alle Dämme, als Niemelä 18 Sekunden vor Schluss den Ausgleich schaffte.
Somit ging es in die Verlängerung, in der der HCG zahlreiche Hochkaräter hatte, jedoch stets am starken Merra scheiterte. Dieser hatte auch auf den ersten Penalty von Wilkins eine Antwort parat. Beim Versuch von McGowan war er jedoch machtlos. Und weil Smith alle Penaltys der Bullen entschärfte, feierte der HCG den wohl schönsten und zugleich wichtigsten Sieg der Saison, zumal die Teilnahme an den Pre-Playoffs unserer Mannschaft nicht mehr zu nehmen ist. Schon am Samstag wartet in Jesenice die nächste, extrem harte Partie auf die Furie.
HCG – Red Bull Juniors 5:4 SO (1:0 0:4 3:0)
Tore: Joonas Niemelä (2), Diego Glück, Matt Wilkins, Brad McGowan
Foto: www.andreas-senoner.com