Wie zufrieden bist du mit dem Saisonverlauf?
Michael: Wir sind sehr gut gestartet, haben dann allerdings etwas nachgelassen. Deshalb können wir nicht ganz zufrieden sein. Jetzt gilt es nochmals richtig Gas zu geben.
Maximilian: Wir liegen zurzeit hinter den Erwartungen, weil unser Ziel mindestens die Pre-Playoffs sind. Von mir selbst erwarte ich ebenfalls eine Leistungssteigerung, wobei ich mir keinen Druck mache, da meine Saison durch die Operation erst mit Verspätung begonnen hat. Ich bin noch nicht bei 100%.
Warum hast du dich für den HCG entschieden?
Michael: Der HCG ist ein sehr interessanter Verein, über den man viel Gutes hört. Als mir die Chance geboten wurde, für die Furie zu spielen, wollte ich diese nutzten, zumal der HCG eine Spielklasse höher als mein Heimatverein Kaltern spielt.
Maximilian: Ich habe mich für den HCG entschieden, weil ich denke, dass wir eine junge, motivierte Mannschaft haben, in der jeder die Chance hat, viel Eiszeit zu bekommen. Das ist besonders in jungen Jahren wichtig. Ein weiterer Punkt ist, dass ich so die Schule abschließen kann, da Gröden nicht allzu weit entfernt ist.
Was sind die Unterschiede zwischen der IHL und der Alps Hockey League?
Michael: Ein großer Unterschied ist die Anzahl der Legionäre. Auch das Tempo und die Spielweise sind anders. Insgesamt eine tolle Liga.
Maximilian: Unterschiede bemerkte ich hauptsächlich am Spieltempo und an der Körpersprache. Es wird mehr und härter trainiert. In der AlpsHL wird man gegen gute Mannschaften sofort mit einem Gegentreffer bestraft, wenn man einen kleinen Fehler macht. Dadurch versucht man, einfach zu spielen und defensiv gut zu stehen. Die individuelle Klasse der Legionäre sowie deren Anzahl machen darüber hinaus einen großen Unterschied aus.
In dieser Saison stellt der HCG eine sehr junge, unerfahrene Mannschaft…
Michael: Ich finde das gut, so bekommen die jungen Spieler Eiszeit und lernen dazu. Darum ist es wertvoll, ein junger Spieler in dieser Mannschaft zu sein. Das wird einem sicherlich viel weiterhelfen. Natürlich gibt es auch Momente, in denen die Erfahrung den entscheidenen Unterschied macht. In solchen Momenten lernt man aber am meisten und kann Charakter zeigen.
Maximilian: Es gibt positive und negative Seiten, einen jungen Kader zu haben. Positiv ist, dass alle die gleichen Chancen haben, sich zu beweisen, da keiner einen fixen Platz hat. Dadurch pusht man sich gegenseitig, herrscht doch innerhalb des Teams ein großer, aber gesunder Konkurrenzkampf. Negativ ist, dass bei spielentscheidenden Situationen einfach die Erfahrung fehlt, um die Punkte tatsächlich mitzunehmen.
Themawechsel: Mit welchem Spieler würdest du gerne zusammenspielen?
Michael: Patrick Kane.
Maximilian: Gute Frage. Einen Wunschkandidaten habe ich nicht, aber mit Raphael Andergassen, Matthias Mantinger oder Alex Frei, ebenfalls aus Kaltern und Führungsspieler in ihren Vereinen, mal in der gleichen Mannschaft oder Sturmreihe auf dem Eis zu stehen, wäre für mich eine große Ehre.
Wer ist der schlechtere Verlierer? Michael oder Maximilian?
Michael: Der schlechtere Verlierer bin wahrscheinlich ich.
Maximilian: Ich glaube, wir verlieren beide sehr ungern und ärgern uns über jede Niederlage. Dennoch können wir, nachdem wir die Niederlage verdaut haben, neutral auf das Spiel zurückblicken und versuchen, die gemachten Fehler im nächsten Spiel auszumerzen.
Wer von beiden ist der Ehrgeizigere?
Michael: In Sachen Ehrgeiz sind wir beide sehr zielstrebig. Aber ich glaube, dass ich vielleicht noch ein bisschen ehrgeiziger bin.
Maximilian: Vielleicht ist mein Bruder hierbei hauchdünn im Vorteil, aber auch bei dieser Frage fällt es mir schwer, einen von uns hervorzuheben, da wir beide sehr ehrgeizig sind.
Wer gewann öfters beim Eishockeyspielen als Ihr noch klein wart?
Michael: Wir haben immer zusammen gespielt, deshalb kann ich nichts sagen.
Maximilian: Wir haben ungefähr gleich viel gewonnen, weil mein Bruder und ich meistens in der gleichen Kategorie gespielt haben.
Habt Ihr versteckte Talente?
Michael: Die Weinproduktion gefällt mir sehr gut.
Maximilian: Versteckte Talente fallen mir nicht allzu viele ein. Bei mir ist es vielleicht die Ruhe und die Gelassenheit, mit der ich an die Sachen herangehe. Bei meinem Bruder kommt mir seine Schulzeit in den Sinn, da er nur wenig lernte und dennoch immer gute Noten schrieb. Die anderen sagen, sein Durchhaltevermögen auf Partys sei ein kleines Talent (lacht).
Wer kennt sich beim Wein besser aus?
Michael: Beim Wein bin ich der, der sich besser auskennt.
Maximilian: In diesem Gebiet muss ich meinem Bruder den Vortritt lassen. Weil er schon sein Studium abgeschlossen hat und berufstätig ist, hat er mehr Erfahrung und kennt sich dementsprechend besser aus.
Wo siehst Du dich in 10 Jahren?
Michael: Sehr schwer zu sagen.
Maximilian: Diese Frage ist sehr schwer zu beantworten, weil man nie weiß, was alles passieren kann. Verletzungen etwa kann man nicht vorhersehen. Mit 28 Jahren ist man im besten Eishockey-Alter und wer weiß, was da noch alles möglich ist. In 10 Jahren sehe ich mich jedoch auf alle Fälle in vollen Stadien mit Fans, denn da werden wir die Pandemie hoffentlich endlich überstanden haben (lacht). Die Zuschauer fehlen einem schon sehr.