Das erste Geisterspiel in der Geschichte des Hockey Club Gherdëina war ein denkwürdiges: Viele Tore, brillante Kombinationen, kuriose Szenen und ein unglaubliches Comeback - alles war dabei. Erwin Kostner musste im letzten Saisonspiel nicht nur auf Patrick Nocker und Andreas Vinatzer verzichten, sondern auch auf eine Reihe von Jugendspielern. Deren Mannschaftskollege Michael Sullmann saß nach langer Verletzungspause wieder auf der Bank, aber ohne ernsthafte Spiel-Ambitionen zu haben - eigentlich.
Das Spiel begann mit viel Tempo, die Defensivarbeit sahen die Teams aber eher als notwendiges Übel an, Chancen gab es auf beiden Seiten noch und nöcher. Matt Wilkins nutzte eine dieser Möglichkeiten aus. Die Rotjacken waren davon unbeeindruckt und bestraften nur wenige Augenblicke später - wie bei beinah jedem Treffer an diesem Abend - große Unachtsamkeiten in der HCG-Abwehr. Es ging beim Stand von 2:2 in die erste Pause, nachdem Diego Glück mit einem feinen Abfälscher ausgleichen konnte.
Im zweiten Drittel ging das Harakiri-Eishockey weiter. Klagenfurt legte vor, der HCG zog nach. Brad McGowan reagierte vor dem KAC-Gehäuse am schnellsten und glich neuerdings aus. Und was anschließend passierte, ähnelte einem Märchen. Da sich Glück verletzt hatte, musste Sullmann für ihn in die Bresche springen. Gerade mal 5 Sekunden war er auf dem Eis, da bekam er von McGowan einen Traumpass zugespielt und erzielte mit seinem ersten Scheibenkontakt den Führungstreffer. Dieser Treffer verlieh unserer Mannschaft Flügel. Wilkins machte kurz vor und kurz nach Beginn des letzten Abschnitts seinen Hattrick perfekt.
Anschließend ließen die Furie die Gäste gewähren, die 3 weitere Male zulangten. Weil aber auch Viktor Schweitzer und McGowan trafen, war der 8:6-Sieg nie in Gefahr. Ein Sieg, der bedauerlicherweise nicht von den HCG-Fans gewürdigt werden konnte.
HCG - EC KAC II 8:6 (2:2 3:1 3:3)
Tore: Matt Wilkins (3), Brad McGowan (2), Viktor Schweitzer, Diego Glück, Michael Sullmann
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