Seit Mitte Dezember ist Ulrich „Uli“ Egen (Bildmitte) Trainer beim HC Gherdëina. Seither hat sich bei den „Furie“ so einiges im spielerischen und taktischen Bereich getan. Vor allem die Defensive ist stabieler geworden und einige Akteure haben durch den neuen Übungsleiter sichtlich Selbstvertrauen getankt. Auch die Resultate können sich sehen lassen – der HCG hat sich bis auf Platz sechs vorgearbeitet. Die Länderspielpause haben wir genutzt um mit Uli ein kurzes Interview zu führen.
Was braucht Ihrer Meinung nach ein guter Trainer um erfolgreich zu sein?
Ulrich Egen: „Ein guter Trainer muss konsequent die eigenen Ideen und Spielweise umsetzen. Zudem muss die Mannschaft gut zusammenhalten und talentiert sein.“
Der HC Gherdëina hat dieses Jahr viele junge Spieler, das ist sicherlich eine Herausforderung für Sie?
U.E.: „Mit jungen Spielern ist es immer eine Herausforderung zu arbeiten. Fast alle Spieler sind nur Halbprofis und arbeiten nebenbei. Deswegen ist es auch für sie nicht leicht, da sie nicht zwei Mal am Tag trainieren können.“
Sie haben schon in der DEL gearbeitet, jetzt in der Serie A. Was sind die wesentlichen Unterschiede zwischen den beiden Ligen?
U.E.: „In der DEL sind alle Profis und es wird mehrmals am Tag trainiert. Deswegen sind auch die Trainingseinheiten anders aufgebaut. Es können bis zu neun Ausländer verpflichtet werden, deswegen kann man die zwei Ligen grundsätzlich überhaupt nicht vergleichen.“
Sie sind schon seit mehr als einem Monat in Gröden. Wie fühlen Sie sich hier?
U.E.: „Sehr gut. Wie in Füssen gibt es Berge und eine tolle Landschaft. Mit Füssen habe ich schon einige Male gegen den HC Gröden gespielt und wir waren oft am Ende der Saison beim Mannschaftsausflug hier.“
In wenigen Wochen fangen die Playoffs an. Wie schätzen Sie die Chancen des HCG ein?
U.E.: „Wir haben noch knapp drei Wochen Zeit um zu arbeiten. Wichtig ist, dass die Mannschaft Erfolgsergebnisse feiern kann und dass das System, das ich fordere, umgesetzt wird. Es wird sicherlich nicht leicht, aber im Sport weiß man ja bekanntlich nie was alles passieren kann.“
Sie waren auch Manager bei verschieden Teams. Was gibt es für Unterschiede Trainer oder Manager zu sein?
U.E.: „Als Manager hat man sicherlich mehr Freiraum, da man die Mannschaft zusammenstellen kann und nicht trainieren muss. Es braucht viel Erfahrung und Wissen um eine schlagfertige Truppe zusammenzustellen, denn der Verein gibt bestimmte Richtlinien vor, wie man das als Manager machen muss.“
Welcher war Ihr persönlicher schönster Eishockeymoment an den Sie sich immer erinnern werden?
U.E.: „Sicherlich die Teilnahme an den olympischen Spielen und Weltmeisterschaften mit Deutschland. Ein weiterer Höhepunkt war der Meistertitel mit den Kassel Huskies.“
Sie sind schon Ihr ganzes Leben im Eishockeygeschäft. Was würden Sie generell im Eishockey ändern bzw. besser machen?
U.E.: „Hauptsächlich würde ich mehr auf die Jugend setzen und vermehrt geschulte Trainer einsetzen, welche ein gezieltes Training im Jugendbereich gestalten und durchführen können. Leider ist, wie bei anderen Sportarten, alles mit Geld verbunden. Dabei wird manchmal der Sport ruiniert.“
Interview von Gabriel Malsiner